Unsere Welt in Bild und Wort
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Andere tun es ja auch - manche sogar via Zeitung oder Fernsehen. Deshalb schreckt der Autor dieser Seite nicht davor zurück, seine Kommentare über verschiedene Begebenheiten der letzten Jahrzehnte auf diesem Wege abzusondern. Und
natürlich dürfen an dieser Stelle auch diverse Schlagzeilen und Stilblüten aus den sprachlichen Abgründen im Reich der Massenmedien nicht fehlen.
13.04.1994
Hochwasser inmitten der Blumenstadt
Wie man später hörte, war es wohl eine Verkettung unglücklicher Umstände, die an diesem Mittwoch im April 1994 zu den Überschwemmungen führte. Ausgiebige Regenfälle sowie die Schneeschmelze im nicht weit
entfernten Thüringer Wald hatten dazu geführt, daß im Vergleich zum Normalwert teilweise mehr als die 600fache Wassermenge pro Sekunde das Papierwehr im Südwesten der Stadt überflutete. Während einige Vororte und
Gebiete am Stadtrand regelrecht überschwemmt wurden, bewahrte der Flutgraben die Innenstadt vor größeren Schäden.


Die folgenden Filmaufnahmen entstanden bedauerlicherweise erst am Nachmittag des 13.04.1994, da Blumenstädter vorher beruflich verhindert war. Der Höhepunkt des Hochwassers der Gera war zu diesem Zeitpunkt bereits
überschritten. Die Entstehungsorte der Bilder waren der Bereich um den Schmidtstedter Knoten sowie die Flutgrabenbrücken am Bahnhof und in der Löberstraße.
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27.03.2005
Wenn einer eine Reise tut, ....
Große Freude bereiten immer wieder die berühmt-berüchtigten Wortkonstruktionen denglischer Sprache. Besonders dann, wenn die englischen Anteile, sagen wir einmal, orthographisch modifiziert werden. Es entstehen dann mitunter
Wortschöpfungen, die eine eher abschreckende als einladende Wirkung auf den Leser ausüben. So erlebt im Jahre 2005 in einer Ortschaft am Rhein, deren Name an dieser Stelle aus oben genannten und unten sichtbaren Gründen
verschwiegen werden soll. Wenn es sich auch um eine Gegend handelt, in der sonst der Wein als Getränk bevorzugt wird, so hätten es Begriffe wie Bierlokal oder Bierkneipe sicherlich auch getan. Aber es mußte ja unbedingt Englisch
oder so etwas Ähnliches sein. Das Resultat ist hier zu bestaunen.

Also dann: Prost allerseits, und beim Betreten der Gaststube bitte nicht ohnmächtig werden !
01.05.2008
Der Hausarzt empfiehlt :
Dieser Heiltrunk ist demnächst vielleicht sogar auf Rezept erhältlich, aber hoffentlich nicht nur für Privatpatienten. Regelmäßige Einnahme, wenigstens dreimal täglich vor und nach den Mahlzeiten, verspricht
baldige Wirkung.
Was sagen wohl die Kranken- oder gar Gesundheitskassen dazu ?

18.09.2012
Denglischt Ihr noch oder sprecht Ihr schon
Passage aus der Wettervorhersage eines thüringischen Radiosenders: ‚‚Die Nächte sind halbwegs okay.’’
Es ist schon erschreckend, mit welch dürftigem Wortschatz man heutzutage Radiomoderator
werden darf. Wird es in den kommenden Nächten nun warm, kalt oder mild, trocken oder naß? Wahrscheinlich aber zumindest dunkel.
Armes Deutschland !
25.11.2018
Neulich vorm Kühlregal - oder das Gefasel unserer Zeit
Auf einem Joghurtbecher war folgender Hinweis zu lesen: ‚‚Positive Wirkung stellt sich beim täglichen Verzehr eines Bechers ein.’’ Und sofort erinnerte ich mich an einen Satz, der mir vor längerer Zeit
aus einer Talkshow entgegentönte: ‚‚Ich esse nachhaltig.’’
Aha, so ist das also. Den Inhalt, egal ob rechts- oder linksdrehend, am besten sofort wegschütten. Der hat sowieso nur Nebenwirkungen. Aber
der Becher - einfach köstlich! Und sollte irgendwo im Begleittext sogar das allgegenwärtige Geschwafel von der Nachhaltigkeit auftauchen, dann schmeckt er gleich nochmal doppelt so gut. Wie bei einem bekannten
Süßwarenhersteller, der sich doch tatsächlich verpflichtet, seine Produkte demnächst aus nachhaltigem Kakao herzustellen. Was bitte ist nachhaltiger Kakao? Falls damit der Kakaoanbau gemeint ist, sollte man das auch so
schreiben. Denn wenn Kakao, in großen Mengen genossen, erst einmal nachhaltig wirkt, empfinden das die meisten Menschen wohl eher als unangenehm.

Blumenstädter wünscht dennoch einen gesegneten Appetit !
Sachen gibt's ....
Kommentar beim Slalom der Damen, übertragen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen: ‚‚Das ist eine, die gern über die Skienden kommt.’’
Das lassen wir einfach mal so stehen.

Aber auch danach erwiesen sich gerade die Sportsendungen als wahre Fundgruben. Hier einige Beispiele, die keines weiteren Kommentars bedürfen:
Da ist der Akteur auf einem Okay-Weg, aber es gibt noch diverse andere Spieler, die brutales Potential haben. Ein alpiner Skiläufer namens Schwarz ärgert sich grün und blau. Dagegen holt sich ein polnischer Skispringer immer den
Beistand von oben und entpuppt sich dann als Teufelskerl.
Abfahrtslauf Kitzbühel: ‚‚Hoffentlich hat er sich da nicht noch die Zähne ausgeschlagen. Mal kurz mit den Zähnen geschaut, ob die Schuhe noch zu sind.’’
Riesenslalom Adelboden: ‚‚.... und da fängt der Ski plötzlich zu beißen an.’’
Rennrodeln Königssee: ‚‚Schade, daß das Visier von ihr so dunkel ist. Sie wird jetzt grinsen wie eine Grinsekatze.’’
Riesenslalom Val-d'Isère: ‚‚Das ist fast doppelt so langsam vom Rückstand her wie ....’’
Super-G Beaver Creek: ‚‚Der Raubvogel zeigt seine Zähne.’’
Super-G St. Moritz: ‚‚Sie hat sich am Knie verletzt, ist leicht angespritzt worden.’’
Riesenslalom Kranjska Gora: ‚‚Er sitzt ein bissel sehr ab vom Gesäß her.’’